

In Social Media lassen sich sehr effektive Ads platzieren. Doch warum gibt es dennoch auch Streuverluste und was kann man dagegen tun?
Als Nutzer bekommt man auf Plattformen wie Instagram immer mehr Ads ausgespielt – leider auch immer mehr Irrelevante. Dabei sehe ich zwei Problempunkte, die dazu führen, dass User mehr und mehr genervt sind von den Ads und dass viele Ads ineffektiv sind. Diese werden im Folgenden erläutert.
Unpassende Zuordnung von Interessen
Instagram ordnet jedem Account Interessen zu (einsehbar unter Einstellungen). Diese scheinen teilweise recht willkürlich zu sein und unterscheiden sich auch von denen bei Facebook – selbst wenn die Accounts verknüpft sind. Im Unterschied dazu lassen sich unpassende Interessen bei Instagram aber nicht entfernen. Würde dies geändert und die Funktion allgemein bekannt und genutzt, würde sich das Nutzererlebnis deutlich erhöhen, weil man weniger von irrelevanter Werbung penetriert würde. Daran sollte ein hohes Interesse bestehen, da alles andere der Plattform langfristig eher schadet als nutzt: Sind Nutzer von der nachhaltigen Penetration unpassender Werbung genervt, wenden sie sich eher ab und die Nutzung sinkt. Dann entsteht auch ein Monetarisierungsproblem für Instagram, weil insgesamt weniger Werbung ausgespielt werden kann.
Dieser Ball liegt klar bei der Facebook Inc. In diesem Interesse hoffe ich, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die oben genannte Funktion von Facebook auch auf Instagram verfügbar sein wird.
Die Ansicht findet sich #Instagram übrigens unter Einstellungen ▶️ Sicherheit ▶️ Datenzugriff ▶️ Interessen für Werbung (ganz unten).#FacebookAds
— Philip Turian (@PTurian) October 22, 2019
Fehlendes Ads-Know-how
Der zweite Punkt liegt aber ganz klar bei Advertisern: Noch nie war es so einfach, Ads zu schalten. ABER: Dennoch braucht es Know-how und Erfahrung, wirklich qualitativ gute Ads zu schalten. Nach meinen Beobachtungen machen sich viel zu wenige Advertiser darüber Gedanken, wer die Zielgruppe ist, was für diese relevant ist, wie man gute Creatives gestaltet, geschweige denn wie man nachhaltige Ad-Strategien verfolgen kann.
Stattdessen versuchen zahlreiche unbekannte Marken, neue User direkt zum Kauf zu bewegen – anstatt erst einmal Bekanntheit aufzubauen und Vertrauen zu schaffen. Bei einigen Produkten ist das aber zu kurz gegriffen. Denn: Warum sollte ich denn Produkte einer Marke konsumieren, die ich gar nicht kenne, damit gar eine andere Marke ersetzen soll, mit der ich bisher viele gute Erfahrungen gemacht habe?
Es scheint mir so, dass man sich entweder die entsprechenden KPIs gar nicht anschaut oder hat keine ausreichenden Vergleichswerte hat. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass Derartiges gut funktioniert.
Immer wieder höre ich auch: “Wir haben Facebook Ads ausprobiert – bringt aber nichts.” Ja wie denn auch, wenn man sich nur oberflächlich damit beschäftigt oder keinen Profi ranlässt?
Es gibt bei der Schaltung von Ads zahlreiche Faktoren, wie die richtige Botschaft in der Copy, das passende Creative und überhaupt die Auswahl der richtigen Zielgruppe, die den Erfolg einer Ad beeinflussen. So banal das manchmal erscheint: Es braucht hier doch etwas mehr Ehrfahrung.
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Suboptimaler Service mancher Ads-Dienstleister
Und genau da komme ich zu dem Punkt: Gerade weil Social Media und Online-Marketing so einfach scheint und mehr Menschen in diese Branche drängen und quasi jeder seinen Dienstleistungen anbietet, geht auch hier die Qualitätsschere massiv auseinander. Ganz offensichtlich sind hier nicht wenige am Markt, die meinen man könne mäßigen Dienstleistungen, Automatisierung und entsprechend niedriger Preise den Markt aufrollen.
Ich für meinen Teil fokussiere mich auf die Beratung und Entwicklung von Social-Media-Strategien sowie Planung und Umsetzung von Advertising-Kampagnen. Ich mache keine kreative Content-Kreation, keine Umsetzung SEO/SEA, usw. Warum nicht? Weil ich mich hier in der Tiefe nicht auskenne und deshalb nicht dieselbe Qualität bieten könnte, wie bei den Leistungen, die ich tatsächlich anbiete. Stattdessen kann ich hierzu nur grundsätzliche Beratung anbieten, einen Überblick geben und ggf. andere Experten empfehlen.
Fazit und Handlungsempfehlungen
Wenn Ihr Facebook Ads macht, bitte beschäftigt Euch dann ausführlich mit dem Thema – ganz unabhängig davon, ob Ihr es selbst umsetzt oder von jemand anderes machen lasst. Und wenn Ihr es fremdvergebt – intern oder extern – fühlt dem Freelancer oder der Agentur auf jeden Fall auf den Zahn, stellt kritische Fragen und lasst es Euch erklären. Nur so kann ein Stück weit mehr geprüft werden, ob die- oder derjenige auch einen ordentlichen Job macht.
Wie so oft im Marketing ist es so: Man kann den einfachen Weg gehen. Selten ist dies aber auch die bessere Lösung. Deshalb: Beschäftigt Euch mit dem Thema, Euren Zielgruppen und macht es richtig, sonst lauft Ihr Gefahr, mit nerviger, penetranter und unpassender Werbung Eurer Marke mehr zu schaden als Nutzen zu bringen.